Kenianische Kochkultur

Kenianische Kochkultur

In diesem Blogeintrag widme ich dem wohl am stärksten gewünschten Thema: Dem Essen. Wir durften uns während unseres Aufenthalts über ausschließlich kenianischer Küche erfreuen, haben uns mit dem Koch Sami angefreundet und einiges lernen dürfen.

Generell ist das kenianische Essen hier stark Kohlenhydrat betont, Eiweiße werden zum großen Teil über Hühnereier und selten Fleisch abgedeckt. Fette sind eher sparsam eingesetzt, am ehesten noch beim Frittieren von Speisen. Es ist auch als Vegetarier kein Problem sich ausgewogen zu ernähren, sofern man keine Abneigung gegen Eispeisen hat.

Das Frühstück ist klar süß geprägt. Uns erwarteten selbstgebackene Pancakes oder Scones. Eine andere Grundlage sind Mandazis, eine Art frittierte Brötchen in Dreiecksform, die mit Marmelade stark an einen Berliner erinnern. Dazu ist auch das klassische Toastbrot präsent. Ein Müsli oder Joghurt sucht man vergeblich, alternativ steht ein kenianisches Porridge parat, dass eher einen säuerlichen Charakter hat. Obst ist eher sparsam auf dem Speiseplan, dafür täglich eine Eisspeise. Für mich war die Peanut Butter für die vielen Trainingsstunden ein Dauerbrenner - hier näherte sich mein Verbrauch über die vier Wochen dem zweistelligen Kilogramm-Bereich…

Die Grundlage der meisten Mittagsgerichte war eine Mischung aus Reis oder Nudeln mit Linsen oder Bohnen mit Unterschiedlichen Würzungen, oftmals mit viel Knoblauch und Koriander. Alternativ gab es Kartoffelspeisen, vorzugsweise als Stampf oder frittierte Kartoffelecken. Fast nach Kartoffeln schmeckend waren die Kochbananen, die sich großer Popularität erfreuen. Unterschiedliche Gemüsearten wie Spinat mit Tomaten und Zwiebeln, angedünstete Krautsalate oder Avocados oder Früchte wie frische Mangos, Ananas, Passionsfrüchte oder Papayas rundeten das Essen ab.

Hier gab es regelmäßig meinen Favoriten: Kürbissuppe mit Chapatis, eine Art herzhafter, gefalteter Pfannkuchen, in den prima Gemüse eingerollt werden kann oder auch einfach als Snack jede Mahlzeit aufwertet. Für die Karnivoren unter uns gab es ~jeden 2. Tag Hühnchen oder einen Fleischtopf. Viel Rührei mit Kräutern oder Gemüse ergänzten das Diner. Natürlich kamen wir auch in den Genuss des berühmten Ugalis, einen mit Wasser aufgekochten Maisbrei, der wenig Eigengeschmack hat. Er lässt sich aber prima als Sättigungsbeilage in Kombination mit würzigen Speisen verspeisen.

Einige Impressionen habe ich mitgebracht, ebenso einen Wochenessensplan zum Nachkochen oder als Inspirationsquelle. Auch wenn viele von einer starken Monotonie und Fokus auf Hülsenfrüchten berichten, kann ich nicht von einer Abneigung nach längerer Zeit sprechen. Bis auf mein morgendliches Müsli mit Quark habe ich wenig vermisst, dafür einiges entdeckt. Alles in allem gibt es natürlich keine Geheimnisse in der Ernährung, hier wird einfach auf Sportlergerechter hoher Energiezufuhr mit betontem Kohlenhydratanteil und ausreichend Eiweiß geachtet.

 

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